Die Besucher der Classic-Gala Schwetzingen werden nächste Woche hinter der Stoewer-Sonderschau direkt auf drei automobil-historische Highlights treffen: Fafnir 1904 Adler 1909 Simplex 1904.
Fafnir war ein deutsches Unternehmen in Aachen, das von 1903 bis 1926 Automobile herstellte – zeitweise auch unter der Marke Aachener. Zwischen 1904 und 1925 entwickelte sich das Unternehmen zu einem zwar kleinen, aber bekannten Automobilproduzenten. 1912 erfolgte die Umbenennung in Fafnir-Werke. 1904 begann der Umstieg in die Automobilherstellung mit der Produktion von Autobausätzen unter dem Namen Omnimobil. Der Bausatz enthielt einen Zweizylindermotor mit 6 PS und 700 cm³ und später einen Vierzylindermotor mit 16 PS - die Zwei-Zylinder-Motorisierung mit 700ccm und 6 PS hat der Fafnir im Schlosspark. Ab 1908 wurden fertige Autos hergestellt - meist sogenannte Herrenfahrzeuge, d. h. Autos für Selbstfahrer, die keinen Chauffeur beschäftigten. Fafnir-Autos zeigten für ihre Zeit höchst fortschrittliche Merkmale, wie zum Beispiel, dass der Gangschaltungshebel nach innen oder die hinteren Federn unter die Achse verlegt wurden.
Angeblich war dem frisch vom Auto überzeugten Kaiser die Bedienung zu kompliziert, sodass Daimler in Cannstatt gleich nach dem internat. Gordon-Bennet-Rennen 1904 mit dem einfach zu nutzenden Simplex reagierte. Hier treiben Ketten die Hinterräder an, der Vergleich mit dem Fafnir aus dem gleichen Jahr lohnt. Dritter im Bunde ist der Adler 18/35. Die Frankfurter Büromaschinen-, Fahrrad- und Motorradfirma Adler baute 1909 einen repräsentativen 18/35 Doppelphaeton mit einer austauschbaren Sommer- und Winterkarosserie, der dem kaiserlichen Haushalt etwa bei Aufenthalten in Bad Homburg zur Verfügung stand. Nach einer jahrelangen Restaurierung ist dieser weiße Adler der Repräsentationswagen des 1900 gegründeten Schnauferlclubs und nun nach seinem Wiederaufbau beim Bad Homburger Experten Dieter Dressel wieder öffentlich ausgestellt.